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"Weglaufen ist nicht" - Felix begeistert
 
 

maxhaus Düsseldorf, 05. Februar 2011

Über 180 Gäste besuchten den Vortrag mit Felix bernhard im maxhaus Düsseldorf.
Eingeladen und Organisiert hatte der Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie und die Lebenshilfe Düsseldorf e.V.
Wer einen Reisebericht über den Jakobsweg mit vielen bunten Bildern erwartet hatte, wurde enttäuscht. Aber das hatte auch niemand der vielen Gäste erwartet. Interessiert und gespannt lauschten die Besucher den Ausführungen von Felix und mussten sich zunächst an seinen Wortwitz und Selbstironier gewöhnen.
Felix Lebensfreude ist ansteckend.Seinen Optimismus, Zuversicht, Offenheit und Spiritualität musste er in einer langjährigen, harten Lebensphase nach seinem Motorradunfall 1993 mit 19 Jahren erlernen und entwickeln.
"Ich bin ein spiritueller, religiöser Mensch", so Felix. "Vor einigen Jahren bin ich an Weihnachten aus der Kirche ausgetreten. Trotzdem bin ich Christ. Ich suche und finde Gott seither außerhalb dieser allzu starr gewordenen Organisation, zum Beispiel in der Stille und Weite der Natur. Dort fühle ich mich intensiver als irgendwo sonst mit allem um mich herum und in mir verbunden, das war schon immer so".
Felix liebt seine Freiheit. Das wurde den Zuhörern schnell klar.
"Der Rollstuhl ist mein Lehrmeister", sagt er.
Würde heute ein Engel erscheinen und Felix vor die Wahl stellen, 1993 sei kein Unfall passiert, dafür wäre er aber alle seit dieser Zeit gemachten Erlebnisse, Erinnerungen, Efrahrungen und Freunde los, dann würde er sich für den Rollstuhl entscheiden.
Aus dem Unglück wurde ein Glücksfall.
Waren das alles bisher nur Zufälle? Felix glaubt nicht an Zufälle. Vielleicht doch eine Art der Vorhersehung?
Er lebt nach vor gewandt. Auf der Bühne im maxhaus versprühte er ein Feuerwerk an Energie, das auf manchen Besucher anfangs etwas irritierend wirkte. Später nicht mehr. 
"Der Jakobsweg ist nichts anderes als der Lebensweg. Vieles in unserem Leben liegt oft ausserhalb unserer Entscheidungsgewalt. Verdrängen und weglaufen ist nicht," so Felix.
Er genießt jede Sekunde im Jetzt. Als "Pilgerboy" ist er auf dem Jakobsweg dem eigenen Leben auf der Spur. Über 3.000 km ist er bereits unterwegs gewesen. Er ist dankbar für jede erlebte Minute, fernab von Internet, Mobiltelefonen, Oberflächlichkeit und Hektik.
"Für dieses Jahr habe ich mir einen speziellen Weg nach Wien vorgenommen. Über 1.000 Kilometer liegen vor mir, ohne Hinweisschilder a la Jakobsweg, Navigationssystem oder Reiseführer", sagt er.
Das Publikum nickte verständnisvoll. Spätestens jetzt waren alle 180 Gäste überzeugt, das Felix das schaffen wird.
Warum auch nicht ?
"Geht Euren Weg. Es muss nicht der Jakobsweg sein, sondern jeder andere Weg, aber geht ihn", motivierte er die Menschen, von denen einige bereits den Jakobsweg gepilgert waren. Felix hatte noch viele Fragen zu beantworten und zahlreiche seiner Bücher zu signieren.
Evelyn Küpper, 1.Vorsitzende der Lebenshilfe Düsseldorf e.V., brachte es auf den Punkt:"Der Optimismus von Felix ist bewundern - und nachahmenswert. Jetzt weiß ich, das alles möglich ist".

Felix, walk on !

Artikel: Rheinische Post vom 07.02.2011


Wir bedanken uns bei den Gästen für das sehr positive Feedback zur Veranstaltung. Viele Mails, SMS, Anrufe und sogar eine Postkarte an die Himmelgeister Kastanie erreichten uns Tage nach dem Vortrag. Danke !!

Andreas Vogt
 


Foto: Boris S. Schmidt