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Baum mit Postanschrift feiert 5.000sten Brief

 
 

Düsseldorf, 25. April 2014

„Andere Fest- und Feiertage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft“, sagte einst Julius Sterling Morton, der Initiator des Tag des Baumes. Der weltweite Tag des Baumes fand in Deutschland das erste Mal am 25.04.1951 statt.
 
Heute, am 25.04.2014, feiert die Himmelgeister Kastanie, ihr Baumgeist „Jüchtwind“ und die deutsche Post den Verfasser des 5.000. ten Briefes.
 
Wer hätte das gedacht vor 8 Jahren?
 
Die in 2006 vor der Fällung gerettete Himmelgeister Kastanie erhielt auf Antrag von Sabine und Andreas Vogt eine offizielle Postanschrift von der Deutschen Post vergeben. Seitdem ist die deutsche Post der offizielle Partner des ehrenamtlichen Projektes „Himmelgeister Kastanie“. Der Postbote der deutschen Post, Ekrem Dönder, stellt seitdem die Briefe an den Briefkasten der Himmelgeister Kastanie zu und freut sich über die tägliche Extratour von genau 2 km in das beliebte Landschaftsschutzgebiet. Anfangs war Ekrem Dönder noch irritiert. Wem sollte er jetzt die Post zustellen? Da steht doch gar kein Haus. Ein Baum mit Briefkasten? Das war schon etwas ungewöhnlich und auch die Bürger im Düsseldorfer Süden wirkten etwas irritiert. Mittlerweile hat Ekrem Dönder die Himmelgeister Kastanie und ihre Freunde in sein Herz geschlossen. So mancher Betrachter reibt sich verwundert die Augen, wen der sportliche Postbote der deutschen Post auf seinem gelbem Postfahrrad in den Himmelgeister Rheinbogen radelt und die Briefe in den Briefkasten am Baum zustellt. Am Briefkasten hängt eine Informationstafel, die Kastanie und ihr Baumgeist „Jüchtwind“ ist mit einer Homepage und einem Facebook Auftritt im digitalen Netz vertreten.
 
Die offizielle Anschrift der Himmelgeister Kastanie:
 
Himmelgeister Kastanie, Kölner Weg, 40589 Düsseldorf
 
Baumgeistsekretär Andreas Vogt:“ Wer der Himmelgeister Kastanie einen Brief schreibt, eine 45 Cent Briefmarke beifügt, erhält umgehend eine persönliche Antwort von Baumgeist Jüchtwind und seinem Baumgeistsekretariat. Der Inhalt der Briefe ist so vielfältig, wie die zahlreichen Baumarten auf diesem Planeten. Große, kleine, alte und junge Menschen schreiben uns aus Deutschland und der ganzen Welt. Mit der persönlichen Beantwortung geben wir Tipps, schenken Zeit, machen Mut, geben Hoffnung und vieles mehr.“
Die meist naturverbundenen Verfasser der Briefe schreiben über Liebe, Sorgen, Natur/Baum/Klima und Tierschutz, Baumpflege, Baumschutz, Trennung, Krankheit, Geburt, Freude, Poesie, Fotografie, Poesie, Kinder malen wunderbare Bilder, organisieren in Kindertagesstätten, Schulen Projekte. „Sogar aus dem Knast erhielt die Kastanie schon Post und viele Prominente wie Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel, Jürgen von der Lippe, Helene Fischer, Kaya Yanar, Otto schrieben dem Baum ein Baumogramm“, erklärt Vogt. „Aus manchem Briefwechsel entstanden Freundschaften wie beispielsweise zu Egon Heller aus Sachsen, dem Mann, der alle 500 ältesten Bäume in Deutschland besuchte. Oder Noriko Hashimoto aus Japan, die eigens für die Kastanie aus Japan anreiste“.
 
Bäume mit Postanschrift
 
Die Himmelgeister Kastanie ist neben der Bräutigamseiche in Eutin der zweite Baum mit offizieller Postanschrift der deutschen Post in Deutschland. Beide Bäume heirateten am 25.04.2009. nach Eutin bestehen freundschaftliche Kontakte. Die (Fern)Ehe ist stabil und hält, trotz 503 km Distanz.
 
Am 21.12.2007 feierte die Deutsche Post und der Freundeskreis Himmelgeister den 1.000.ten Brief, am 19.03.2009 den 2000.ten Brief und am 11.08.2011 den 4.000.ten Brief. „Hunderte von E-Mails erhielt die Kastanie. Diese werden aber nicht mitgezählt, wurden aber alle beantwortet“, so Vogt.
 
Der 5.000.te Brief ist da!
 
Jetzt steht fest, wer den 5.000.ten Brief an die Himmelgeister Kastanie geschrieben hat. Herbert Oprei ist pensionierter Lehrer aus Aachen. Er hatte schon öfters von der Himmelgeister Kastanie gelesen und dem Baum mindestens zehnmal geschrieben. Mit seinem letzten Brief landete er einen Volltreffer. Es war genau der 5.000.te Brief an die Kastanie.
Herbert Oprei darf sich am weltweiten Tag des Baumes, dem 25.04.2014, besonders freuen. Er erhält um 12:00 Uhr von der Deutschen Post ein nagelneues Fahrrad überreicht. Ob der sportive, rüstige Rentner damit in das 90 km entfernte Aachen zurück radelt?
 
„Mit Begeisterung verfolge ich das Projekt in den Medien und schrieb der Kastanie immer wieder. Ich freute mich über die schönen Antworten aus dem Baumgeistsekretariat, die unterschiedlichen, jahreszeitbezogenen Postkarten und die vielen Benefizaktionen des Freundeskreises, sagt Herbert Oprei. „Das ausgerechnet ich den 5.000.ten Brief geschrieben habe und diesen klasse Preis von der Deutschen Post erhalte, ehrt mich sehr“.
 
Oprei war Lehrer an der Förderschule Beginenstrasse Aachen und ist in seiner Heimatstadt kein Unbekannter. Er fördert mit zahlreichen Veranstaltungen die Aachener, bzw. öcher-Mundartsprache für Kinder und Jugendliche. Für sein großes Engagement erhielt er den Thouet Mundartpreis der Stadt Aachen vor zwei Jahren verliehen. Für die Kinder in Ruanda engagiert sich der Ex-Lehrer seit vielen Jahren. Eigens dafür gebastelte Schlüsselanhänger, natürlich in den Farben Rot/Weiß, verteilte Oprei gegen eine Spende bei einer Feier an der Kastanie. Von den Schlüsselanhängern bastelte er bereits über 10.000 Stück.
 
„Wir haben für die Zukunft noch sehr viel vor“, freut sich das Ehepaar Vogt. „Uns gehen die Ideen nicht aus. Mit unseren Projekten thematisieren wir den Baum/Mensch und Tierschutz. Die Beantwortung der Briefe macht sehr viel Spaß und gibt uns viel zurück.
 
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